ÜberLeben
Die Dreigroschenoper und die Kunst ihrer Zeit
21. Mai bis 6. November 2022
Die Ausstellung ÜberLeben präsentierte grafische Werke aus dem Bestand der Kunsthalle zu Kiel, in denen sich Künstler*innen Themen wie Armut, Versehrtheit, Prostitution und Kriminalität in der Weimarer Republik widmen. Den Ausgangspunkt bildeten die 10 Holzschnitte zu den Songs der Dreigroschenoper von Hella Guth (1908–1992). Die Künstlerin bewundert Bertolt Brecht für dessen 1928 erstaufgeführtes Theaterstück Die Dreigroschenoper. In seinem Überraschungserfolg überträgt Brecht die sozialen und wirtschaftlichen Missstände der Zeit als beißende Parodie und Gesellschaftskritik. Figuren wie die des Verbrechers Macheath, des Bettlerkönigs Peachum oder der sich prostituierenden Spelunken-Jenny bieten Guth Inspiration für ihre detailreichen Holzschnitte.
Wie stark und vielfältig sich die zeitgenössischen Künstler*innen mit den schwierigen Lebensumständen großer Bevölkerungsteile auseinandersetzen, zeigten unter anderem die Werke von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Heinrich Ehmsen oder Otto Dix.
Ergänzend zu den eigenen Beständen aus der Grafischen Sammlung boten Fotografien und Archivalien der Theatergeschichtlichen Sammlung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Theatermuseums Kiel e.V. Einblicke in die erste Inszenierung der Dreigroschenoper im Kieler Schauspielhaus 1931.