Die Provenienzforschung gehört zu den zentralen Aufgaben einer verantwortungsvollen Museumsarbeit.

Sie befasst sich mit der Herkunft oder auch „Biografie“ von Kunstwerken. Die Kunsthalle zu Kiel untersucht seit 2014 systematisch ihre Bestände. Dabei wird insbesondere geprüft, ob sich Kunstwerke in der Sammlung befinden, die in der NS-Zeit (1933-1945) ihren Vorbesitzer*innen verfolgungsbedingt entzogen worden sind. Wird solche Raubkunst identifiziert, sind die rechtmäßigen Eigentümer*innen zu ermitteln und die Werke zurückzugeben. Die Grundlage dafür sind die 1998 verabschiedeten Washingtoner Prinzipien. Von 2018 bis 2020 wurden die Provenienzen von rund 600 Kunstwerken aus der Grafischen Sammlung untersucht (Dossier folgt). Ein 800 Werke umfassendes Folgeprojekt ist ab 2022 geplant.

Im Oktober 2017 wurde das Projekt zum Gemälde- und Skulpturenbestand abgeschlossen (Dossiers). Ein Gemälde konnte restituiert werden (Vasilij Polenov, Waldweiher, 1881), bei 16 weiteren Gemälden besteht der Verdacht auf Raub- oder Beutekunst. Sie sind in der Lost Art-Datenbank als Fundmeldungen aufgeführt.  

Für weitere Informationen zum Thema Provenienzforschung:

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Lost Art Internet Database

Washingtoner prinzipien

Projektleitung

Dr. Annette Weisner
Leitung Grafische Sammlung und Provenienzforschung, Kuratorin
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